Reizdarm
Schon alltägliche Nahrungsaufnahme kann Probleme machen
Bauchschmerzen, Blähungen, Wechsel zwischen Durchfall und Verstopfung über längere Zeit – wenn organische Ursachen ausgeschlossen sind, handelt es sich um das Reizdarmsyndrom. Die übliche Empfehlung von Pfefferminz- und Kümmelöl kann für Linderung sorgen, im ungünstigsten Fall aber auch verschlimmern. Mit der Idee, scharfe und scharf gewürzte Speisen, blähende Lebensmittel wie Kohl, Linsen, Zwiebeln oder Bohnen, sowie Nikotin, Koffein, weizenhaltige und Fructose reiche Lebensmittel zu meiden, sind wir schon dichter dran am eigentlichen Problem.
Schon alltägliche Nahrungsaufnahme kann Probleme machen
Bauchmerzen, Blähungen, Wechsel zwischen Durchfall und Verstopfung über längere Zeit – wenn organische Ursachen ausgeschlossen sind, handelt es sich um das Reizdarmsynrom. Die übliche Empfehlung von Pfefferminz- und Kümmelöl kann für Linderung sorgen, im ungünstigsten Fall aber auch verschlimmern. Mit der Idee, scharfe und scharf gewürzte Speisen, blähende Lebensmittel wie Kohl, Linsen, Zwiebeln oder Bohnen, sowie Nikotin, Koffein, weizenhaltige und Fructose reiche Lebensmittel zu meiden, sind wir schon dichter dran am eigentlichen Problem.
Die größte Ansammlung von Nerven außerhalb des Gehirns
befindet sich in der Darmwand. Er hat sein eigenes Nervensystem. Das enterische Nervensystem leitet Informationen aus dem Darm ins Gehirn, bekommt aber auch von dort Anweisungen. Es sorgt dafür, dass die Muskulatur in der Darmwand in der richtigen Stärke und in der richtigen Richtung arbeitet, damit der Nahrungsbrei weitergeschoben wird. Diese Leistung wird von dem vom Willen unabhängigen vegetativen Nervensystem erbracht.
Die größte Ansammlung von Immunzellen im Körper
ist in der Darmwand zu finden. An der Grenzfläche zwischen Nahrungsbrei und Körperinnerem müssen Angreifer erkannt und abgewehrt, der Ernährung und der Verdauung dienliche Nährstoffe und Erreger aber toleriert werden. Für diese Leistung befinden sich 80% der Immunzellen des gesamten Körpers in der Darmwand. Fühlt sich das Immunsystem angegriffen, werden die Nervenzellen angeregt und sorgen für eine Fülle an Informationsfluss. Im ungünstigsten Fall im Überfluss, was zu Schmerzen und übermäßigem Stuhldrang, bis zu Durchfall führen kann.
Übererregung des Darmnervensystems erzeugt Probleme
Das Darmnervensystem kann durch Reiz- und Schadstoffe, eine gestörte Darmflora, aber auch durch Stress in einen Dauerzustand der Erregung versetzt werden. In diesem Zustand der Übersensibilität der Darmwand reicht manchmal der Volumenreiz irgendeiner aufgenommen Nahrung, um Beschwerden zu verursachen. Leicht könnten Sie daraus ableiten, dass Sie das Nahrungsmittel nicht vertragen. Es ist aber die reine Dehnung der gereizten Darmwand, die zu überschießenden Impulsen im Darmnervensystem führen kann. Im schlimmsten Fall durch ein Glas Wasser.
Laktose- und Fruktose-Intoleranz
Sehr gern wird dann auch geschaut, ob Sie Milch- oder Fruchtzucker vertragen. Fast immer wird der Test in einem oder sogar beiden Fällen positiv ausgehen. Die Empfehlung, die entsprechenden zuckerhaltigen Nahrungsmittel zu meiden, kann helfen. Eine ursächliche Therapie ist es nicht. Meiner Meinung nach sind Fruktose- und Laktoseintoleranz auch nur eine Folge der gleichen Ursachen, die zum Reizdarm geführt haben. Zu dieser Überzeugung konnte ich kommen, nachdem bei den von mir behandelten Patienten Laktose- und Fruktosintoleranz verschwanden, nachdem wir den Darm in den Griff bekommen hatten.
Den Darm in den Griff bekommen - eine diffizile Aufgabe
Das Unwort der letzten Jahrzehnte ist meiner Meinung nach die “Darmsanierung”. Eine Sanierung ist nötig, wenn etwas kaputt oder verschlissen ist. Der Reizdarm ist aber weder defekt, noch verbraucht. Er befindet sich in einem Dauerzustand der Erregung. Es gilt also herauszufinden, was ihn so aufregt. Außerdem muss das sich im Dauerzustand der Übererregung befindliche vegetative Nervensystem des Darms zu beruhigt werden.
Diagnostik - Therapie - Erfolgschance
Einfach ist es schon, wenn man weiß, wie es geht. Aber nicht mal so eben gemacht. Es braucht wie immer in der Ursachenmedizin das ausführliche Erstgespräch mit Ihnen, um alle Anfänge, Verläufe und Begleitumstände zu eruieren. Nach einer umfassenden Darmdiagnostik und oft auch weiteren Laboruntersuchungen und Tests erörtere ich Ihnen die Ergebnisse. Auf der Basis der erstellten Befunde und eines klaren Denkmodels der ursächlichen Abläufe erstellen wir gemeinsam einen Plan für das weitere Vorgehen. Mit etwas Glück stellen sich schnelle Besserungen ein. In jedem Fall lohnt es sich, und ist auch fast immer nötig, Ihr Darmproblem langfristig anzugehen, um ein nachhaltiges Ergebnis zu erreichen.